Verkauft als XTC

Banner_VerkauftalsXTC

Auf einschlägigen Parties werden des Öfteren Pillen als Ecstasy verkauft, die gar keine Ecstasy-verwandten Stoffe (MDMA/MDA/MDE(A)/MBDB) enthalten.

Leider gibt es in Deutschland derzeit keine Möglichkeit ein gutes Drug Checking-Angebot zu nutzen. Wenn Du Dich trotz der teilweise unsicheren Situation für den Konsum entscheidest, möchten wir Dich hiermit über die möglichen Risiken und Wirkungsweisen der unterschiedlichen Stoffe informieren, die anstatt der Ecstasy-verwandten Stoffe in den Pillen enthalten sein können.

2C-B (2,5-Dimethoxy-4-Brom-Phenylethylamin):

  • 2C-B ist ein Halluzinogen, bei welchem die Dosis zwischen 5-25mg liegt.
  • Die Wirkdauer beträgt 4-8 Stunden.
  • Es erfolgt eine Sensibilisierung der Sinne.
  • 2C-B kann aphrodisierend, euphorisierend und stark wahrnehmungsverändernd wirken.
  • Bei einer Dosis ab ca. 12mg tritt die halluzinogene Wirkung in den Vordergrund.

PMA (Paramethoxyamphetamin):

  • PMA ist ein beiges oder weißes Pulver (teilweise auch pink eingefärbt).
  • Die Vorläufersubstanzen sind sowohl billiger als auch einfacher zu besorgen, welches wohl der Hauptgrund für die Herstellung von PMA-haltigen Pillen ist.
  • Bei einer geringen Dosis (7-13mg) steigen Blutdruck und Körpertemperatur nach ca. 90 Minuten stark an.
  • Der Rausch ähnelt einer Mischung aus schwachem Amphetamin, Alkohol und schwachem MDMA
  • leichte Halluzinationen, eine geringe bis mittlere Antriebssteigerung und seltsame Körperempfindungen wie z.B. Kribbeln, eingeschlafene Glieder oder ein Taubheitsgefühl der Haut möglich.
  • Bei einer hohen Dosierung steigen Körpertemperatur und Blutdruck stark an.
  • Nach dem Konsum von PMA können dann Krampfanfälle und Augenzucken ebenso wie Herzrhythmusstörungen auftreten.
  • Weiter beginnt der Puls zu rasen, während auch die Atmung schneller und zugleich schwerer wird.
  • Muskelkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen können mögliche Folgen des Konsums von PMA sein.
  • Die Körpertemperatur kann auf über 40 Grad steigen und so nicht selten zu Bewusstlosigkeit und Koma-ähnlichen Zuständen führen. Ab einer Körpertemperatur von über 42 Grad besteht das Risiko einer Schädigung der inneren Organe. Durch die Steigerung der Körpertemperatur kann es demnach zu inneren Blutungen (Magen-, Dünndarm-, Dickdarm- und auch Gehirnblutungen) kommen.
  • Bei einer Ecstasy-ähnlichen Dosierung fallen Konsumenten in ein Koma und können dann an Organversagen sterben. Bei gleicher Dosierung ist PMA also wesentlich toxischer als MDMA.
  • Die psychischen Wirkungen von PMA treten gegenüber dem Konsum von MDMA wesentlich später auf (nach ca. 90-120 Min.), welches die Gefahr einer Überdosierung durch Nachlegen erhöht, da der Konsument glaubt, eine Pille mit geringerer MDMA-Wirkung erhalten zu haben.
  • Während es aufgrund von MDMA-Konsum bisher kaum Todesfälle gegeben hat, ist die Zahl derer, die an den Folgen von PMA-Konsum starben, ungleich höher (mehrere Todesfälle !!!!).
  • Von Mischkonsum in Verbindung mit PMA ist dringend abzuraten.

m-CPP (meta-Chlorphenylpiperazin):

  • In vermeintlichen Ecstasy-Pillen ist gelegentlich nur m-CPP (manchmal auch mit Koffein, Amphetamin oder MDMA) enthalten.
  • Der Konsum von Pillen mit m-CPP und MDMA oder auch Mischkonsum von m-CPP und MDMA kann zu Krampfanfällen, Herzrasen und im schlimmsten Fall Herz-Kreislauf-Versagen führen.
  • Die Wirkung von m-CPP besteht aus dem Wahrnehmen von leichten Glücksgefühlen und einer Veränderung der optischen Wahrnehmung.
  • Werden „nur“ leichte Glücksgefühle wahrgenommen, so besteht häufig die Gefahr des Nachlegens, welches lebensbedrohlich sein kann.
  • Häufig werden Nebenwirkungen wie Nervosität, Müdigkeit, Übelkeit, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Schwer- und Kurzatmigkeit beschrieben.
  • Oft treten langanhaltende depressive Verstimmungen nach dem Konsum von m-CPP auf.
  • Nach dem Konsum von m-CPP kann sich der Urin einige Tage rostbraun färben.
  • Regelmäßiger Konsum (noch nicht sehr erforscht) von m-CPP kann zu Depressionen, Angstzuständen und einer Störung der Sexualfunktion führen.

Atropin:

  • Atropin ist in den Nachtschattengewächsen Tollkirsche und Stechapfel enthalten.
  • In einer hohen Dosierung kann Atropin zu einem Atemstillstand führen, während es auch schon in kleineren Mengen zu einer halluzinogenen, leicht antriebssteigernden Wirkung mit, bei zu hoher Dosierung (Normale Dosis bei 1-15 mg; Tödliche Atemlähmung möglich ab 100mg) ,Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Mundtrockenheit, Herzrasen und Atemschwierigkeiten kommen kann.

Scopolamin:

  • Scopolamin ist chemisch verwandt mit Atropin, da es sich ebenfalls um ein Tropan handelt, und gehört zu den Inhaltsstoffen der Engelstrompete.
  • Bei einer geringeren Menge reicht das Wirkspektrum von Ermüdung und Mundtrockenheit bis hin zu Benommenheit.
  • Bei einer mittleren bis hohen Dosierung kann es zu Gedächtnisverlust, Konzentrationsstörungen, Verwirrtheitszuständen, Delirium, starken Halluzinationen und einer erhöhten Herzfrequenz kommen.
  • Bei höheren Dosierungen führt es zu Atemdepressionen und Atemstillstand.

Strychnin:

  • Strychnin ist bisher sehr selten in Pillen enthalten gewesen.
  • Es ist auch als Inhaltsstoff von Rattengift bekannt und hat einen sehr bitteren Geschmack.
  • Bei einer Überdosierung, zu der es schon bei einer kleinen Menge kommen kann, führt es über Wahnvorstellungen und schwere Krämpfe hin zum Tod durch Atemlähmung.
  • Sehr kleine Mengen bewirken eine Anregung des Nervensystems, der Muskeln sowie des Kreislaufs und der Atmung.
  • Es soll eine starke Euphorie auslösen.
  • Solltest du dich dazu entscheiden Strychnin zu konsumieren, benutze unbedingt eine Waage mit 3 Nachkommastellen und konsumiere niemals mehr als 6mg (~25mg können schon tödlich sein!)!

Sonstiges:

  • Bis auf 2C-B und m-CPP sind die oben aufgeführten Stoffe äußerst selten in Pillen zu finden.
  • Weiterhin können in Pillen folgende Inhaltsstoffe enthalten sein: MDMA, MDA, MDEA, MBDB, Ephedrin, Speed, Crystal sowie zusätzliche Beimengungen und Streckstoffe wie z.B. Lactose, Saccharose, Milchzucker, Farbstoffe, Koffein oder auch Paracetamol.
  • Die angeführten Wirkstoffe sind nicht nur in den „üblichen“ Pillen (weiss oder farbig?-Logo?-Bruchrille?-Form?), sondern teilweise auch in sogenannten Mikros enthalten. Dies sind kleine Pillen, die gepresstes Pulver oder auch in flüssiger Form auf die Trägerstoffe (Mikros) geträufelte Wirkstoffe enthalten bzw. an diesen haften.
  • Des Weiteren sind die verschiedenen Wirkstoffe zum Teil auch als Kapseln (Gelatine) auf dem Schwarzmarkt erhältlich.
  • Bedenke, dass die Inhalte der Kapseln relativ leicht verändert (Art des Wirkstoffes+Menge) werden können, da sie sich mit der Hand ohne weiteres öffnen und wieder verschließen lassen.

Safer Use:

  • Generell ist es immer besser und sicherer Reinstoffe anstatt der XTC-Tabletten zu konsumieren, da Verunreinigungen wesentlich leichter erkannt werden können!
  • Wenn die einsetzende Wirkung nicht der von Dir erwarteten entspricht, informiere Freunde oder Begleiter, dass sie jetzt besonders auf Dich aufpassen sollen.
  • Nimm im Notfall ärztliche Hilfe in Anspruch.
  • Wegen der Gefahr einer Überhitzung: Trinke genug Wasser oder Vitamin- und mineralhaltige Getränke, mache Tanzpausen, trage keine Kopfbedeckung und gönn Dir Frischluft.
  • Da Du nicht genau weißt, was und wieviel davon in den Pillen enthalten ist, solltest Du auf Mischkonsum verzichten. Wechselwirkungen können zum Teil sehr unberechenbar und gefährlich sein.
  • Verzichte auf den Konsum von Ecstasy, wenn Du Antidepressiva (MAO-Hemmer) nimmst oder wenn Du Dich psychisch gerade nicht stabil fühlst.
  • Falls Du unter Herz-Kreislauf-Problemen, Bluthochdruck, Asthma oder Epilepsie leidest, solltest Du ebenso auf den Konsum verzichten.
  • Dosiere niedrig und lege nicht zu schnell nach (2 Stunden warten).
  • Kaufe nicht von Leuten die Du nicht kennst, sondern nur von Personen, denen Du Dein Vertrauen schenken kannst. Informiere Dich (wenn möglich) über die vermeintlichen Inhaltsstoffe und die Wirkung der Pille. Bei jedem kann eine gleiche Substanz trotzdem unterschiedlich wirken.
  • Führe keine verantwortungsvollen Tätigkeiten aus, wenn Du konsumiert hast und nimm Dir am nächsten Tag nichts Wichtiges vor. Der Tag nach der Erfahrung sollte ein Ruhetag sein.
  • Mache Konsumpausen! Der Körper braucht mindestens 3-4 Wochen, um seinen Serotoninspeicher wieder zu füllen und die Erfahrung mit der vorangegangenen vergleichbar machen zu können.